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Zufälliger Besuch von Zeugen Jehovas rettet der Ehefrau das Leben

Familiendrama · Ein tödliches Ehedrama hat sich am Dienstagvormittag in und vor einem Doppelhaus in Wiedergeltingen (Landkreis Unterallgäu) ereignet. Während eines Streits hat ein 59-jähriger Mann seine Frau mit einer Schusswaffe schwer verletzt und sich danach offenbar selbst getötet. Die Polizei gab am Mittwoch bekannt, dass der Mann keine Erlaubnis für die Waffe hatte.
Gegen 10.15 Uhr hat die 46-jährige Frau per Notruf die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West informiert, dass sie von ihrem Mann mit einer Waffe bedroht werde. So berichtet es Pressesprecher Jürgen Krautwald.
Gleichzeitig klingelte zufällig ein Mann von den Zeugen Jehovas an der Tür des
Ehepaares. Das verschaffte der Frau die Gelegenheit zur Flucht. Auch der Mann vor der Haustür flüchtete und setzte einen Notruf ab.
Der Ehemann rannte den beiden hinterher und schoss im Freien vor dem Haus mehrmals auf die Flüchtenden. Seine Ehefrau traf er mindestens einmal, sie konnte sich dann bei Nachbarn in Sicherheit bringen. Der Mann blieb unverletzt.
Wiedergeltingen: Mann schießt auf seine Ehefrau und richtet sich danach selbst
Wiedergeltingen: Mann schießt auf seine Ehefrau und richtet sich danach selbstBild: Benjamin Liß
Kurz darauf traf ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften ein. Der Tatort wurde weiträumig abgeriegelt. Die schwer verletzte Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei besteht keine Lebensgefahr.
Den Ehemann fanden die Beamten ebenfalls schwer verletzt auf dem Grundstück. Er starb vor Ort an seinen Verletzungen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat er sich selbst mit der Pistole das Leben genommen.
Die Hintergründe des Streits und der genaue Tathergang sind noch nicht geklärt. Das Ehepaar hat nach Polizeiangaben zwei Töchter, die zur Tatzeit nicht zu Hause waren.

„Zutiefst erschüttert“ zeigte sich Wiedergeltingens Bürgermeister Norbert Führer. Nach seinen Angaben ist die Familie vor einigen Jahren zugezogen. Er will sich erkundigen, inwieweit die Gemeinde helfen kann. Eine Nachbarin berichtete, die Familie sei sehr nett gewesen, besonders der Mann habe stets sehr freundlich gegrüßt und eine gute Nachbarschaft gepflegt. 
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